Vaginalstraffung :


Eine geweitete Scheide vermindert die Reibung während des Geschlechtsverkehrs. Mangelnde Reibung kann so zu einer einer als unzureichend erlebten sexuellen Stimulation bei beiden Partnern führen. Die Vaginalstraffung wird durchgeführt, um die Empfindungen wieder zu intensivieren. Dabei kommen je nach Ausprägung mehrere Methoden in Frage :
Operative, stationäre Verfahren :
 

 

Operative, stationäre Verfahren :


Bei ausgeprägten Befunden, wie diese z.B. nach mehreren Spontangeburten und entsprechender Bindegewebsschwäche der Fall sein kann, kommen eher operative/blutige Verfahren mit einhergehendem stationären Aufenthalt in Frage. 

Kommt eine Harninkontinenz durch eine Gebärmutter- und Blasensenkung hinzu, sollten Sie bei Ihrem Frauenarzt vorstellig werden! Nach eingehender Untersuchung und Diagnostik wird man Ihnen die optimale Therapie vorschlagen, die eventuell auch eine sogenannte vordere Plastik mit einbezieht. In diesem Falle wird das vordere Scheidengewölbe operativ in Vollnarkose gerafft.

Das gleiche wird in manchen Fällen auch für das hintere Scheidengewölbe mittels einer sog. hinteren Scheidenplastik notwendig, wenn sich der Darm zu sehr in die Scheide vorwölbt. Beides führt zwangsläufig zu einer Verengung der Scheide, und wird bei nachgewiesener krankhafter Ausprägung und entsprechender Symptomatik (z.B.Harninkontinenz) von den Krankenversicherungen bezahlt, und von versierten operativen Frauenärzten durchgeführt. 

Um zu entscheiden ob dies bei Ihnen der Fall ist, lassen Sie sich dazu von Ihrem Gynäkologen vor Ort untersuchen . Er ist für Sie der richtige Ansprechpartner!        Falls  Sie keinen haben, dürfen Sie  sich ersatzweise gerne auch bei uns vorstellen.

 Vorteil        : meist Kassenleistung, nachhaltig.                                                         Nachteil     : Nachblutungs- und Entzündungsgefahr,                                                                               meist  Vollnarkose und stationärer Aufenthalt nötig.                 Downtime  : (die Zeit, bis der erste Geschlechtsverkehr wieder                                                             möglich ist) :     4-6 Wochen,  Krankschreibung ca 2 Wochen

Kosten     :   Operateur, Anästhesist , stat. Aufenthalt,                                                                              geschätzt ca  1800,-- bis 2500,-- Euro.      

 

 

Ambulante Verfahren :


Hyaluronsäure Unterspritzung :

Sofern bei Ihnen nur eine mäßige Weitung der Vagina vorliegt, besteht auch die Möglichkeit die Scheide durch die Unterfütterung des Scheidenkanals mit Hyaluronsäure zu verengen und so für mehr Kontakt mit dem Penis zu sorgen. Dieser Eingriff ist besonders schonend, hinterlässt keine Narben und kann mit örtlicher Betäubung in ambulanter Behandlung durchgeführt werden.                Dabei werden bis 10 ml Hayaluronsäure ringförmig in die Scheidenwand eingebracht um sie damit zu verengen. Auch die Unterfütterung des sogenannten G-Punktes kann den Kontakt mit dem Penis und damit die sexuellen Empfindungen erhöhen.
Zu beachten ist, dass die Hyaluronsäure mit der Zeit resorbiert wird und nach 8 bis 16 Monaten eine erneute Injektion erforderlich werden kann um den verengenden Effekt aufrecht zu erhalten.

Vorteile     : schnell, ambulant,schmerzarm                                            Nachteil    : hohe Materialkosten, nicht nachhaltig,                                                              allergische Reaktionen selten aber möglich.                                                       Gegenüber den anderen Verfahren nicht so effektiv.                    D owntime : 1 Tag

Kosten        : 750,-- Euro zzgl. MWS 


 

Vaginal- Rejunivation :


Die Scheidenschleimhaut ist in jungen Jahren extrem kollagenhaltig und entsprechend dehnbar, sonst wäre eine spontane Geburt auch nicht möglich. Im Laufe der Jahre und insbesondere nach den Wechseljahren, kommt es durch den Östrogenmangel mit der Zeit zur Atrophierung der Vaginalschleimhaut. Sie wird trocken, und der Kollagenanteil nimmt ab.
Bei der  Laser-Rejunivation werden kleinste thermische oberflächliche Läsionen/Verletzungen der Scheiden-Schleimhaut gesetzt, die einen Heilungsprozess auslösen und so die Neubildung und Regeneration der kollagenen Fasern in der Vagina anregen.
Dieses Verfahren setzten wir seit über 20 Jahren auch bei der Behandlung von Gesichtsfalten ein. Neuerdings erlebt es gerade einen Boom im Bereich der Vaginalbehandlungen mit unterschiedlichsten Betitelungen und Gerätebezeichnungen (s.auch MonaLisa Touch, Luliet Laser, Femilift, u.a.)        Das oben geschilderte therapeutische Verfahren ist jedoch prinzipiell immer das selbe.  Es  fördert letztendlich die Sensibilität und Empfindsamkeit beim Geschlechtsverkehr und im Falle atrophischer und trockener Verhältnisse auch die Beseitigung der damit verbundenen eventuellen Beschwerden.
                 

In der Regel werden initial 3-4 Behandlungen empfohlen , dies im Abstand von  ca 3 Wochen). Begleitet wird das durch die Behandlung östrogenhaltiger Vaginal-Salben, die wir Ihnen dann verschreiben. 

Bei  entprechender  konsequenter lokalen oder auch systemischen Nachbehandlung mit Östrogenen, kann der positive  Effekt auf die Empfindsamkeit dann auch  über Jahre anhalten. Ggf. sollten Sie jedoch mit 1-2 Auffrischungsbehandlungen nach einem Jahr rechnen.

          

Vorteil       : schnell, nahezu risikolos.                                                          Nachteil    : in der Regel initial 3-4 Behandlungen empfohlen   (Abstand ca 3                         Wochen). Gute bis mässige Nachhaltigkeit.                                                             Ggf. werden  1-2 Auffrischungen  pro Jahr notwendig

Downtime :  Sexualverkehr 1 Wochen. Sonst keine.

Kosten       : 350,-- Euro pro Behandlung


Was wir in der Regel empfehlen :


Ein alternativer Ansatz, wie wir es bei geringen bis mittelmäßig ausgeprägtem Befund empfehlen und durchführen , besteht in einer Kombination aus der blutungsfreien Entfernung von überschüssigem Gewebe mittels einem ultragepulstem CO2 Laser mit anschließender Vaginalraffung, und der Laser Rejunivation der übrigen Vaginalschleimhaut:

Wie gehen wir dabei vor ?  :
Sie bekommen nach gründlicher Desinfektion eine anästhesierende Salbe in die Scheide eingebracht. Eine Spritze oder gar Vollnarkose ist in aller Regle nicht notwendig.
Dann tragen wir die hintere Vaginalschleimhaut in einer Breite von 3-4 cm mit einem Laser ab und vernähen/raffen die Ränder fortlaufend in 2 Schichten.              Danach wird die übrige Scheidenschleimhaut noch mittels Laser im Sinne des Rejunivationverfahrens behandel.

Der Eingriff dauert ca 1 – 1,5 Std . Sie können sich , da Sie keine Sedierung gebraucht haben und auch keine wirkliche Nachblutungsgefahr besteht ,danach wieder auf die Heimreise begeben.
Bei ausgeprägteren Befunden kann diese Methode nach ca 3-4 Monaten wiederholt werden und die Scheide ein weiteres mal um ca 3-4 cm im Umfang verengt werden, und so das gewünschte Ergebnis erreicht werden.

Vorteil      :    In Lokalanästhesie schmerz- und blutungsarm durchführbar.                                    Ein stationärer Aufenthalt oder Narkose  ist nicht notwendig.


Nachteile :    Die Umfang-Reduzierung der Scheide ist auf 3-4 cm  pro                                          Behandlung begrenzt. Bei ausgeprägterem Befund ist                                                eventuell eine 2. Behandlung nötig.  

Downtime :   3-4 Wochen, keinen GV. Alles andere nach einem                                                      Wochenende.                                                                               

Kosten      : 1250,-- Euro 



Zu den Risiken :

Der Einsatz des Lasers macht den Eingriff relativ blutungsarm. Dennoch muss insbesondere bei einer entsprechenden Disposition mit Nachblutungen gerechnet werden.                        

Bei zu früher Beanspruchung des Organs , kann es ganz selten auch zu einer partiellen Eröffnung der Naht in der Scheide kommen, sodass- um dies zu vermeiden- bis zu 4 Wochen nach dem Eingriff kein Verkehr stattfinden sollte und erst nach einer entsprechender Kontrolluntersuchung wieder grünes Licht gegeben werden kann.
Wie bei jedem chirurgischem Eingriff kann es auch selten zu einer Wundinfektion, theoretisch in diesem Fall auch zu einer Darmverletzung kommen, welche dann Antibiotika pflichtig ist. Die Wundheilung selbst fördern wir durch östrogenhaltige Salben, die wir Ihnen rezeptieren .                                                                             

Sie sollten bis 5 Tage vor dem Eingriff keine blutverdünnenden Medikamente wie Aspirin mehr einnehmen.                                                                                            Sie erhalten eventuell 1 Antibiotikatablette , sowie Ibuprofen. Wenn Sie allergisch gegen Antibiotika oder Ibuprofen sein sollten, sollten Sie uns das mitteilen .

Die Risiken bei der Hyaluronsäureunterspritzung begrenzen sich auf Hämatome im Scheidenbereich, ansonsten sind theoretisch auch Allergien und Granulome möglich.Praktisch haben wir dieses jedoch mit den eingesetzten Präparaten noch nicht erlebt. 


Was uns noch wichtig ist :

1. Zu beachte ist ,insbesondere falls Sie von weiter her reisen:                       Falls das oben beschriebene Verfahren für Ihren Befund ungeeignet sein sollte, sei es weil er zu gering oder zu ausgeprägt ist , behalten wir uns vor, von dem Eingriff abzusehen, und schlagen Ihnen etwas vor, was Ihr Problem  unserer Erfahrung  nach besser lösen hilft. 

Wann immer es die Entfernung erlaubt, raten wir Ihnen sich vorab bei uns einen Termin zur Voruntersuchung und eingehender kostenloser Beratung geben zu lassen. Andernfalls bleibt der oben gegebene Rat bestehen, sich nicht primär an irgendwelche selbsternannten plastischen Genitalchirurgen , sondern sich vorab an Ihren vertrauten Gynäkologen zu wenden, denn nur der hat täglich mit diesen Problemen in der Praxis zu tun. Gerne darf sich Ihr Gynäkologe/in wegen ihres Befundes auch mit uns telefonisch kurzschließen!                                                                                                                                                              

2. Unabhängig von allen chirurgischen Maßnahmen, ist der Beckenboden und Vaginalschlauch von Muskelgewebe durchsetzt, den man wie nahezu alle Muskulatur im Körper auftrainieren kann. Wir gehen davon aus, dass Sie das bereits ausgiebig mit Fleiß verfolgt haben, und immer noch nicht das gewünschte erreicht haben. Wenn dem nicht so ist, raten wir vorab oder wenigstens nach dem Eingriff ein intensives Beckenbodentraining. Auch hier kann Ihr Gynäkologe Ihnen weiterhelfen, Sie mit einer Verordnung für die physiotherapeutische Anleitung zum Beckenbodentraining versorgen, oder Ihnen eine Vaginalsonde , für das Training zuhause verschreiben. Auch manche Kassen , aber auch Sportvereine bieten speziell Trainingsstunden für das gezielte Auftrainieren des Beckenbodens an.                                                                                                                                                                       
3. Nicht immer liegt die mangelnde sexuelle Stimulierbarkeit daran , dass die Scheide nach der Geburt geweitet ist, und der Kontakt wie früher fehlt.                Wir verdienen gerne Geld, aber uns liegt noch mehr daran, dass Sie nach dem Eingriff zufrieden sind und das Gewünschte erreicht ist. Deshalb ist uns wichtig, dass Sie eventuell auch unter der Zuhilfenahme eines Sexualtherapeuten andere Ursachen vorher ausschließen. Auch in diesem Fall wird Ihnen Ihr Gynäkologe weiterhelfen können, schlichtweg weil Sie nicht alleine mit dem Problem sind, sondern wir Frauenärzte häufig in der Praxis damit zu tun haben. Aber !! Sie dürfen keine Scheu haben , ihn aktiv darauf anzusprechen! Man sieht Ihnen nämlich die Probleme nicht an der Nasenspitze an!


Weitere Informationen zum Ablauf können Sie  der Homepage unserer gynäkologischen  Praxis entnehmen:  www.Praxis-B-Hermann.de